Wichtigste Verkehrsregeln in Deutschland: Darauf müssen Sie achten

Damit alle Parteien im Straßenverkehr unbeschadet von A nach B kommen, schreibt der Gesetzgeber eine Vielzahl an Verkehrsregeln fest. Diese müssen sowohl von Kfz- und Radfahrern als auch von Fußgängern eingehalten werden.

Was sind die wichtigsten Verkehrsregeln auf deutschen Straßen?
Was sind die wichtigsten Verkehrsregeln auf deutschen Straßen?

Wer im Straßenverkehr die Regeln missachtet, muss mit Sanktionen nach dem Bußgeldkatalog rechnen. Doch was sind eigentlich die wichtigsten Verkehrsregeln in Deutschland? Worauf müssen Radfahrer besonders achten? Diesen Fragen widmet sich der nachfolgende Ratgeber und informiert Sie umfassend.

Verkehrsregeln: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Wo werden die Verkehrsvorschriften für Deutschland definiert?

Alte und neue Verkehrsregeln sind im Straßenverkehrsgesetz (StVG) definiert. Weitere wichtige Gesetze in Bezug auf die Verkehrsregeln sind die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV), die Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV), die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO).

Was sind die wichtigsten Regeln im Straßenverkehr?

Zu den wichtigsten Verkehrsregeln gehören Tempolimit, Abstand, Überholen, Vorfahrt sowie die Promillegrenze. Wie hoch diese für Kfz-Fahrer sowie Radler ausfällt und welche Besonderheiten für Fahranfänger gelten, können Sie hier nachlesen.

Welche Sanktionen drohen, wenn ich die Straßenverkehrsregeln missachte?

Verstoßen Sie gegen die Verkehrsregeln, können eine Geldbuße, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten gegen Sie ausgesprochen werden. Handelt es sich um eine Straftat, ist auch eine Freiheits- oder Geldstrafe denkbar.

Die wichtigsten Verkehrsregeln missachtet: Bußgeldkataloge

Welche Verkehrsregeln gelten für Fahrrad, Auto und Fußgänger?

Auch Fußgänger müssen sich an die Verkehrsvorschriften halten.
Auch Fußgänger müssen sich an die Verkehrsvorschriften halten.

Damit es auf deutschen Straßen nicht ständig zu Kollisionen kommt, müssen sich alle Beteiligten an die Verkehrsregeln halten. Diese werden unter anderem in der StVO definiert. Nachfolgend wollen wir Ihnen einige wichtige Regeln für die Teilnahme am Straßenverkehr erläutern.

  • Vorfahrt: Damit nicht jeder fährt oder läuft, wie er gerade will, regeln Ampeln und Verkehrszeichen die Vorfahrt in Deutschland. Sind diese nicht vorhanden, greift die Regelung „Rechts vor Links“. Kommen Sie also mit dem Fahrrad oder einem Kfz von rechts, haben Sie in diesem Fall Vorfahrt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.
  • Überholen: Das Überholen ist grundsätzlich nur gestattet, wenn dies gefahrlos möglich ist. Verkehrsschilder können zudem ein Überholverbot anzeigen. Kraftfahrer dürfen normalerweise nur links überholen.
  • Abstand: Auch der Abstand ist ein wesentlicher Faktor, um Kollisionen zu vermeiden. In der StVO ist vorgegeben, dass Sie stets einen so großen Abstand zum Vordermann halten sollen, dass jederzeit eine Gefahrenbremsung ohne die Gefahr des Auffahrens möglich ist. Als Faustregel gilt ein Abstand, welcher der Hälfte der Tachoanzeige in Metern entspricht.

Zu den wichtigsten Verkehrsregeln gehört auch eine gegenseitige Rücksichtnahme. In einigen Situationen kann es erforderlich sein, dass sich Verkehrsteilnehmer untereinander verständigen. Dabei sollte niemand beispielsweise auf seine Vorfahrt beharren, wenn dadurch andere gefährdet werden könnten.

Weitere Informationen rund um Verkehrsregeln

Tempolimits tragen zur Verkehrssicherheit bei

Geschwindigkeitsbegrenzungen gehören ebenfalls zu den wichtigsten Verkehrsregeln. Diese werden in § 3 StVO definiert. In Absatz 1 wird erst einmal grundsätzlich festgehalten:

Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. […]“

Daraus lässt sich die erste wichtige Verkehrsregel ableiten: Fahren Sie nur so schnell, dass Sie Ihr Fahrzeug ständig beherrschen können. Zusätzlich zu dieser Regel gelten verbindliche Tempolimits. Wie hoch diese ausfallen, hängt von der befahrenen Strecke und dem jeweiligen Kfz ab. Innerhalb geschlossener Ortschaften dürfen Verkehrsteilnehmer maximal 50 km/h fahren. Das Tempolimit auf der Landstraße hängt davon ab, mit welchen Kfz Sie unterwegs sind.

Bezüglich der Autobahn gibt es in Deutschland eine Besonderheit: Auf einigen Streckenabschnitten gilt nämlich die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h für Pkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 t. Das bedeutet, dass Sie, sofern es die Witterungsbedingungen und die Verkehrslage zulassen, auch deutlich schneller fahren dürfen, ohne Sanktionen wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung zu riskieren.

Wichtig: Grundsätzlich kann ein Tempolimit auch durch Verkehrsschilder herabgesetzt werden. Dies ist innerorts beispielsweise an Schulen oder Altersheimen der Fall. Außerorts kann in Kurven oder an häufigen Unfallstellen ein geringeres Tempo per Schild angeordnet werden.

Die Promillegrenze soll eine sichere Verkehrsteilnahme gewährleisten

Zu den wichtigsten Verkehrsregeln gehört beispielsweise die Promillegrenze.
Zu den wichtigsten Verkehrsregeln gehört beispielsweise die Promillegrenze.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Verkehrsregeln ist die Promillegrenze. Diese liegt für Kfz-Fahrer bei 0,5. Überschreiten Sie diesen Wert, drohen ein hohes Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten.

Es können allerdings schon Sanktionen drohen, wenn ein Verkehrsteilnehmer mit einem Promillewert von 0,3 den Straßenverkehr gefährdet. Dies stellt eine Straftat dar und wird mit einer Freiheits- oder Geldstrafe bestraft.

Die Verkehrsregeln besagen außerdem, dass Sie nach dem Konsum von Drogen nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Auch dieser Verstoß stellt eine Straftat dar, welche schwerwiegende Sanktionen nach sich ziehen kann.

Gelten besondere Verkehrsregeln für Radfahrer?

Für Radfahrer gibt es einige spezifische Verkehrsregeln. So gilt hierbei beispielsweise eine Promillegrenze von 1,6. Doch auch schon ab einem Wert von 0,3 kann bei auffälliger Fahrweise eine Strafanzeige drohen.

Zudem ist Radlern das Befahren vom Gehweg grundsätzlich untersagt, sofern kein Verkehrsschild dies ausdrücklich erlaubt. Auch auf dem Rad gilt ein Rechtsfahrgebot. Ampeln und Verkehrszeichen müssen von Radfahrern ebenso geachtet werden wie von allen anderen Verkehrsteilnehmern auch.

Die Verkehrsregeln für Radler sehen vor, dass diese während der Fahrt kein Handy benutzen dürfen, sofern die Nutzung nicht über eine Freisprecheinrichtung erfolgt. Dasselbe gilt übrigens auch für Kfz-Fahrer.

Gut zu wissen: Eine gesetzlich festgeschriebene Helmpflicht gibt es für Fahrradfahrer in Deutschland nicht. Allerdings ist die Nutzung von einem Helm dringend angeraten, da bei Stürzen sonst schwerwiegende Kopfverletzungen auftreten können.

Verkehrsregeln lernen: Ausbildung in der Fahrschule

Da wir Ihnen nun die wichtigsten Verkehrsregeln nähergebracht haben, wollen wir im nächsten Schritt darauf eingehen, wie angehende Führerscheinbesitzer diese überhaupt lernen können. Um eine Fahrerlaubnis erhalten zu können, müssen Interessierte eine Fahrschule besuchen.

Je nachdem, welche Fahrerlaubnisklasse Sie erwerben wollen, müssen Sie eine gesetzlich vorgeschriebene Anzahl an Theoriestunden belegen. Im Rahmen dieser werden die wichtigsten Verkehrsregeln vermittelt.

Verkehrsregeln lernen: Neben dem Theorieunterricht sind auch praktische Fahrstunden Teil der Fahrschulausbildung.
Verkehrsregeln lernen: Neben dem Theorieunterricht sind auch praktische Fahrstunden Teil der Ausbildung.

Dabei lernen angehende Führerscheinbesitzer die wichtigsten Regeln zur Vorfahrt, der Promillegrenze oder auch zu einer umweltschonenden Fahrweise. Die Verkehrsregeln werden allerdings nicht nur durch Theorie erlernt.

Daher sind auch praktische Fahrstunden ein wichtiger Bestandteil der Führerscheinausbildung in Deutschland. In diesen wird das theoretische Wissen bezüglich der Verkehrsregeln angewendet und somit verinnerlicht.

Hat der Fahrschüler alle vorgeschriebenen Theoriestunden absolviert, kann er die theoretische Prüfung ablegen. Wenn diese bestanden ist, erfolgt die Zulassung für die praktische Fahrprüfung. Gestaltet der angehende Führerscheinbesitzer diese erfolgreich, erhält er die Fahrerlaubnis und darf fortan mit einem Kfz am Straßenverkehr teilnehmen.

Den Führerschein gibt es zunächst auf Probe

Um quasi zu überprüfen, ob ein Führerscheinneuling die Verkehrsregeln auch in vollem Umfang verinnerlicht hat und anwenden kann, gibt es die Fahrerlaubnis in Deutschland zunächst einmal auf Probe für zwei Jahre. In der Probezeit können begangene Ordnungswidrigkeiten neben den üblichen Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Dabei gibt es eine Unterteilung in A- und B-Verstöße.

Bei ersteren handelt es sich um schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten wie beispielsweise eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h oder mehr. Ein begangener A-Verstoß hat weitreichende Folgen: Die Probezeit wird um zwei Jahre verlängert und der Fahranfänger muss ein kostenpflichtiges Aufbauseminar besuchen.

Beim zweiten A-Verstoß erfolgt eine schriftliche Verwarnung. Zudem wird die Teilnahme an einer freiwilligen verkehrspsychologischen Beratung empfohlen. Verstoßen Fahranfänger in der Probezeit insgesamt dreimal schwerwiegend gegen die Verkehrsregeln, wird die Fahrererlaubnis wieder entzogen.

Interessant: Begehen Sie einen weniger schwerwiegenden Verstoß gegen die Verkehrsregeln, der als B-Verstoß gewertet wird, müssen Sie zunächst keine weiteren Konsequenzen befürchten. Zwei B-Verstöße in der Probezeit werden allerdings wie ein A-Verstoß gewertet und setzen so die entsprechenden Probezeitmaßnahmen in Gang.

Verkehrsregeln missachtet: Diese Sanktionen drohen

Wie werden Verstöße gegen die Verkehrsregeln in Deutschland geahndet?
Wie werden Verstöße gegen die Verkehrsregeln in Deutschland geahndet?

Wie eingangs erwähnt, dienen die Verkehrsregeln der allgemeinen Sicherheit im Straßenverkehr. Daher ist es wichtig, dass diese von allen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden. Die Überprüfung der Einhaltung der Regeln erfolgt durch Polizeibeamte, Blitzer und Radarfallen.

Wird eine Ordnungswidrigkeit aufgedeckt, leitet die Bußgeldstelle ein Bußgeldverfahren ein. Handelt es sich beispielsweise um die Messung durch einen Blitzer, muss erst einmal der Halter des Fahrzeugs ausfindig gemacht werden.

Diesen zu ermitteln ist durch einen Datenabgleich mit dem Kraftfahrt-Bundesamt sehr einfach. Kommt der Halter auch als Fahrer in Betracht, erhält dieser einen Anhörungsbogen. Ist dieser Schritt im Bußgeldverfahren abgeschlossen, erfolgt die Zustellung vom Bußgeldbescheid.

In diesem werden die gegen den Verkehrssünder ausgesprochenen Sanktionen aufgelistet. Für einen Verstoß gegen die Verkehrsregeln können ein Bußgeld, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten ausgesprochen werden.

Wichtig: Nicht immer sind die Messungen durch Blitzer und Radarfallen zuverlässig. Haben Sie den Eindruck, Opfer einer Fehlmessung geworden zu sein, können Sie innerhalb von zwei Wochen nach dem Erhalt des Bußgeldbescheids schriftlich einen Einspruch einzulegen. Gerade wenn ein Fahrverbot im Spiel ist, empfiehlt es sich, diesbezüglich einen versierten Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren. Dieser kann Sie kompetent beraten und ggf. bei einer Verhandlung vor dem zuständigen Amtsgericht juristisch vertreten.

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