ESO ES 8.0: Die wichtigsten Fragen und Antworten
In Deutschland gibt es verschiedene Blitzer-Typen mit denen die Geschwindigkeit von Fahrzeugen gemessen werden kann. Der ESO ES 8.0 gehört zu den Lichtschrankenmessgeräten, die die Geschwindigkeit mithilfe von Lichtstrahlen ermitteln.
Anhaltspunkte für Messfehler können eine nicht vorschriftsmäßige Aufstellung oder Anwendung der Lichtschranke, eine falsche Bedienung des Geräts sowie eine fehlende oder inkorrekte Dokumentation der Messdaten sein.
Liegen Anhaltspunkte für Messfehler vor, kann sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnen. Einsicht in die Messdaten kann für eine solche Einschätzung sinnvoll sein.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise vom ESO Einseitensensor ES.8.0
Zur Geschwindigkeitsüberprüfung im Verkehr werden verschiedene Messgeräte verwendet. Eine Art sind die Lichtschrankenmessgeräte, zu denen auch der ESO Einseitensensor 8.0 gehört. Die Abkürzung ESO steht dabei für Einseitensensor. Bei dieser Technik schickt ein Sender, der sich auf der Fahrbahn befindet, Lichtstrahlen aus. Sobald ein Fahrzeug den ersten Lichtstrahl passiert, wird die Zeit gemessen, bis es den letzten Lichtstrahl passiert. Diese Daten werden an den Empfänger gesendet, der daraus die Geschwindigkeit ermitteln kann.
Das Messgerät ESO ES 8.0 kann als mobiler Blitzer am Fahrbahnrand montiert werden. Der Einsatz als stationärer Blitzer mit einem speziellen Schutzgehäuse ermöglicht auch die Geschwindigkeitsüberprüfung an Feiertagen und Wochenenden.
Wie und wo wird der ES 8.0 ESO eingesetzt?
Der Blitzer ESO ES 8.0 kann bis zu vier Fahrbahnen überwachen, die verschiedenen Fahrzeugtypen wie Pkw oder Motorrad erkennen und ihnen ein Tempolimit zuordnen. Er wird vor allem auf Landstraßen, Autobahnen und bei Kurven eingesetzt. Messungen erfolgen am Tag und in der Nacht. Weil er Gefälle und Steigungen gut erfassen kann, wird er oft auch zur Überwachung unübersichtlicher Bereiche, wie Baustellen eingesetzt.
Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid
Doch wann lohnt sich bei einer Messung mit dem ESO ES 8.0 ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid wegen Geschwindigkeitsüberschreitung? Zu dem ESO ES 8.0 existieren zahlreiche Urteile. Das Oberlandesgericht Oldenburg hielt in seinem Beschluss vom 9.9.2019 (2Ss (Owi) 233/19) fest, dass es sich bei dem ES 8.0 um ein standardisiertes Messverfahren handelt. Das Einhalten der Vorgaben der Bedienungsanleitung und das Vorliegen eines geeichten Gerätes würden die Richtigkeit des gemessenen Geschwindigkeitswertes indizieren. Die Messungen seien auch verwertbar, wenn der Blitzer die Rohmessdaten nicht speichert. Wegen dem standardisierten Messverfahren, hat das Gericht, dem ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid vorgelegt wurde, das Messergebnis nur dann zu überprüfen, wenn konkrete Anhaltspunkte für Messfehler vorliegen.
ESO 8.0: typische Messfehler
Anhaltspunkte für eine Unverwertbarkeit von Messungen sind:
- eine nicht vorschriftsmäßige Aufstellung oder Anwendung des Geräts
- eine falsche Bedienung des Geräts
- ein unvollständiges Messprotokoll
- fehlende oder inkorrekte Dokumentation der Messdaten
- das Messgerät war nicht zugelassen oder geeicht
Bei Anhaltspunkten für solche ESO ES 8.0 Fehlerquellen, kann sich ein Einspruch lohnen. Ob einer der Messfehler vorliegt, ist von einem Laien schwer zu beurteilen. Durch Einsicht in die Messdaten kann Ihr Blitzeranwalt anschließend einschätzen, ob sich ein Einspruch lohnt.