Wenn Sie nach der Party oder Runde mit Freunden, bei der Sie das ein oder andere Glas Alkohol zu sich nahmen, mit dem Pkw nach Hause fahren, können Sie ordnungswidrig handeln oder sich sogar strafbar machen.
Wann Sie ein Fahrverbot erwartet und wie lange Sie den Führerschein abgeben müssen, wenn Sie mit Alkohol am Steuer erwischt wurden, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Fahrverbot bei Alkohol: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Die Länge des Fahrverbotes hängt von dem Promillewert ab und davon, ob Sie bereits vorher strafrechtlich auffällig wurden. Bei 0,5 Promille droht Ersttätern ein Monat, Wiederholungstätern 3 Monate. Ab 1,1 Promille droht ein Fahrverbot von mindestens 6 Monaten.
Legt das Gericht ein Fahrverbot fest, entzieht es häufig auch den Führerschein. Der Fahrerlaubnisentzug gem. § 69 StGB zielt in Abgrenzung darauf hin, in Zukunft die Allgemeinheit vor ungeeigneten Verkehrsteilnehmern zu schützen. Während bei dem Fahrverbot nach Ende der Verbotsfrist der Führerschein wieder ausgehändigt wird, müssen Sie ihn bei einem Fahrerlaubnisentzug neu beantragen. Ein Fahrerlaubnisentzug nach § 3 StVG im Rahmen einer Ordnungswidrigkeit erfolgt bei schwerwiegendem Verstoß gegen die Regeln des Straßenverkehrs.
Sie gelten bei Alkohol am Steuer als fahruntüchtig bei einem Promillewert ab 0,3 und Ausfallerscheinungen oder Fahrverstößen (relative Fahruntüchtigkeit). Absolut fahruntüchtig sind Sie als Autofahrer ab einem Promillewert von 1,1.
Inhaltsverzeichnis
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Wann beim Fahren unter Einfluss von Alkohol das Fahrverbot greift
Das Fahrverbot wegen Alkohol können Sie umgehen, wenn Sie sich vorher vorbildlich verhalten haben und das Ihr erster Rechtsverstoß dieser Art ist. Wiederholungstäter bekommen meist ein längeres Fahrverbot.
Alkoholkonsum setzt die Fahrtüchtigkeit herunter, sodass Sie eingeschränkt fahrtüchtig oder sogar fahruntüchtig werden. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist langsamer, das Sichtfeld oft eingeschränkt. Diese Beschränkung in der Fahrtüchtigkeit nehmen einige Gesetze als Anhaltspunkte, um gewisse Sanktionen anzusetzen. Sie haben stets zum Ziel, die Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten. Alkohol am Steuer kann ein Fahrverbot von 1 bis 3 Monaten nach sich ziehen, wenn es als Ordnungswidrigkeit eingestuft wird.
Mehr als ein Fahrverbot durch Alkohol am Steuer erwartet Sie, wenn Sie durch Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder Unfähigkeit, das Fahrzeug sicher zu führen, eine Straftat begehen. Dann können Sie sogar mit Freiheits- oder Geldstrafe bestraft werden.
Ab wie viel Promille droht ein Fahrverbot?
Für wie lange erwartet Sie ein Fahrverbot wegen Alkohol bei 1,4 Promille beim Fahren? Wie lange ist der Führerschein weg bei 0,6 Promille? Als Antwort auf all diese Fragen lässt sich sagen, dass ein Fahrverbot und Promille zusammen hängen. Und doch bestimmt nicht nur der Alkoholpegel in Ihrem Körper, ob Sie weiterhin Auto fahren dürfen. 9 Monate Fahrverbot bei Alkohol am Steuer kann Sie zum Beispiel bei 0,3 Promille erwarten, wenn Sie den Verkehr gefährden. Wenn Sie bereits mehrfach im Straßenverkehr auffällig wurden, während Sie unter Drogen- oder Alkoholeinfluss standen, können Sie sogar eine längere Strafe bekommen. 10 Monate Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer ist dann eine mögliche Sanktion.
Alkohol am Steuer als Ordnungswidrigkeit
Fahren Sie ein Fahrzeug im Straßenverkehr und weisen dabei eine Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille oder eine Atemalkoholkonzentration von 0,25 mg/l auf, handeln Sie gemäß § 24a Absatz 1 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) ordnungswidrig. Die Ordnungswidrigkeit kann nach § 24a Absatz 4 StVG mit einer Geldbuße bis zu dreitausend Euro geahndet werden. Für Fahranfänger in der Probezeit oder vor Vollendung des 21. Lebensjahres gilt das schon bei dem Konsum von jeglichem Alkohol. § 15 StVG sieht für den Fall, dass das Gericht oder die Verwaltungsbehörde eine solche Geldbuße festsetzt, auch die Anordnung von einem Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer vor.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie wussten, dass Sie unter Alkohol standen und sich trotzdem ins Auto gesetzt haben, also vorsätzlich unter Alkoholeinfluss Auto gefahren sind oder fahrlässig. Fahrlässig handeln Sie, wenn Sie gar nicht unter Alkoholeinfluss fahren wollten, aber die zumutbare Sorgfalt außer Acht ließen und hätten voraussehen können, dass Sie unter Alkoholeinfluss ein Fahrzeug führen.
Gut zu wissen: Alkoholwerte lassen sich auf zwei verschiedene Arten messen: Atemtest und Bluttest. Beim Atemtest pustet der Fahrzeugführer in ein Röhrchen. So können Polizeibeamte die Alkoholkonzentration in der Atemluft in mg/l messen. Bei einem Bluttest bestimmt ein Arzt die Blutalkoholkonzentration durch Blutabnahme in Promille.
Im Zusammenhang mit dem Fahrverbot, das meist 1 bis 3 Monate dauert (je nachdem ob Sie Wiederholungstäter sind), kann die zuständige Polizeibehörde oder das Gericht oft auch die Fahrerlaubnis entziehen und verwahren.
Alkohol am Steuer als Straftat
Ein Fahrverbot nach § 44 des Strafgesetzbuchs (StGB) kann zusätzlich auf Sie zukommen, wenn Sie wegen einer Straftat zu einer Freiheitsstrafe oder Geldstrafe verurteilt wurden. Dabei muss die von Ihnen begangene Straftat nicht einmal im Zusammenhang mit dem Autofahren gestanden haben. Oft verhängt das Gericht die Sanktion des Fahrverbotes, um auf den Täter einzuwirken bevor es gleich eine Gefängnisstrafe ausspricht. 1 Monat bis 6 Monate Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer kann Sie danach erwarten.
Ein Fahrverbot wegen Fahren mit Einfluss von Alkohol verhängen Gerichte vor allem, wenn der § 315 c StGB oder § 316 StGB verwirklicht sind. Nach § 315c StGB (Gefährdung des Straßenverkehrs) erwarten Sie bis zu 5 Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe, wenn Sie unter Alkoholeinfluss ein Fahrzeug führen, deswegen fahruntüchtig sind und dabei konkret noch andere Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährden. Fällt Ihr Verhalten nicht unter diese Straftat, dann können Sie immer noch gegen den § 316 StGB verstoßen haben.
Der Trunkenheit im Verkehr (§ 316 StGB) macht sich derjenige strafbar, der ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränk oder anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen.
Diese sogenannte absolute Fahruntüchtigkeit nimmt das Gericht ab einer Blutalkoholkonzentration von 1,1 Promille an. 6 Monate bis zu 1 Jahr kann das Fahrverbot aufgrund von Alkohol im Verkehr dann betragen. Dazu kommt eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Kommen Fahrfehler oder Ausfallerscheinungen hinzu, wie das Fahren von Schlangenlinien, eine Rotlichtmissachtung, Geschwindigkeitsüberschreitung oder zu weit rechts oder links fahren, gerötete Augen, schwankende Gehweise, Lallen, liegt die Promillegrenze auch schon bei 0,3 (sog. relative Fahrunfähigkeit).
Fahrrad fahren: Fahrverbot wegen Alkohol
Sie fahren unter dem Einfluss von Alkohol mit dem Fahrrad. Ein Fahrverbot wegen Trunkenheit im Verkehr ist ziemlich sicher ab einer Promillezahl von 1,6. Beim Fahrrad liegt dort der Wert der absoluten Fahruntüchtigkeit. Der Gesetzgeber ist hier großzügiger, da die Gefahr der Verletzung anderer deutlich geringer ist.
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