Womit Kraftfahrer rechnen müssen, die ein Fahrverbot ignorieren
Wer sich nicht an die Regeln im deutschen Straßenverkehr hält und erwischt wird, muss mit Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog rechnen. Neben einem Bußgeld sowie Punkten in Flensburg kann außerdem ein Fahrverbot fällig werden. Ist Letzteres der Fall, darf der betroffene Fahrer für einen Zeitraum zwischen einem und drei Monaten keine Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen führen.
Da dies für viele Autofahrer eine enorme Einschränkung bedeutet, beschließt der eine oder andere kurzerhand, dennoch zu fahren, obwohl er seinen Führerschein temporär abgeben musste. In diesem Ratgeber erklären wir, wie die Missachtung von einem Fahrverbot in Deutschland sanktioniert werden kann und wie sich das Ganze in der Schweiz verhält.
Inhaltsverzeichnis
Sie haben ein Fahrverbot missachtet? Diese Strafe ist möglich
Wer sich trotz Fahrverbot hinter das Steuer eines Kraftfahrzeugs setzt, begeht keine Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat. Was bei der Missachtung von einem Fahrverbot im Detail auf Sie zukommen kann, verrät § 21 Absatz 1 Nummer 1 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG):
Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer […] ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er die dazu erforderliche Fahrerlaubnis nicht hat oder ihm das Führen des Fahrzeugs nach § 44 des Strafgesetzbuchs oder nach § 25 dieses Gesetzes verboten ist […]“
Es macht also keinen Unterschied, ob Sie Ihren Führerschein nur für eine gewisse Zeit abgeben mussten oder ob Ihnen Ihre Fahrerlaubnis grundsätzlich aberkannt wurde: Sobald Sie dennoch fahren, machen Sie sich strafbar und müssen eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr befürchten.
Welche Strafe bei der Missachtung von einem Diesel-Fahrverbot droht
In einigen Städten in Deutschland kam es inzwischen zur Einführung von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge, um der teilweise enorm hohen Schadstoffbelastung entgegenzuwirken. Halten sich Kraftfahrer nicht daran und sind dennoch mit ihrem Diesel unterwegs, müssen sie sich logischerweise auf Konsequenzen einstellen.
Diese unterscheiden sich je nach Stadt bzw. müssen noch festgelegt werden. Schließlich sind die Verbote noch relativ neu. In Hamburg wird bei der Missachtung von einem Fahrverbot für Diesel beispielsweise ein Verwarnungsgeld von 25 Euro für Pkw-Fahrer fällig. Lkw-Fahrer hingegen müssen mit einem Bußgeld von 75 Euro rechnen.
Was geschieht bei der Missachtung von einem Fahrverbot in der Schweiz?
Im Vergleich zu Deutschland kann ein Fahrverbot in der Schweiz („Warnungsentzug“) zwischen 1 und 15 Monate andauern, also um einiges länger. Aber wie sehen die Folgen aus, wenn ein Schweizer Fahrverbot missachtet wird? Welche Busse sieht der Gesetzgeber in der Schweiz vor?
Die Alpenrepublik verfügt über keinen einheitlichen Bußgeldkatalog, weshalb diese Entscheidung meist von einem Richter in einer entsprechenden Verhandlung getroffen wird. In einem Urteil des Bundesgerichts vom 16. Mai 2008 (1C_275/2007) wurde die Missachtung von einem Fahrverbot beispielsweise mit 2.000 Franken (ca. 1834,24 Euro) geahndet.
Bedenken Sie: Ein Fahrverbot in der Schweiz findet auch nur dort Anwendung. Fahren Sie also trotzdem auf deutschen Straßen, liegt keine Missachtung von einem Fahrverbot vor.
Sie fragen, wir antworten: Missachtung vom Fahrverbot
Sind Sie in Deutschland mit einem Kfz unterwegs, obwohl Sie bereits ein Fahrverbot angetreten haben, handelt es sich um eine Straftat. Die Konsequenz besteht aus einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.
Je nachdem, in welcher Stadt Sie sich nicht an das Diesel-Fahrverbot gehalten haben, können die Sanktionen variieren. In Hamburg drohen Autofahrern beispielsweise 25 Euro, Lkw-Fahrer müssen 75 Euro zahlen.
Da es in der Schweiz keinen einheitlichen Bußgeldkatalog gibt, entscheidet normalerweise ein Richter darüber, wie die Missachtung von einem Fahrverbot in der Alpenrepublik sanktioniert wird. Ein in der Schweiz angeordnetes Fahrverbot erstreckt sich allerdings nicht auf deutsche Straßen.