Eine Geschwindigkeitsbegrenzung sorgen an Gefahrenstellen für mehr Verkehrssicherheit. Da Baustellen stets ein erhöhtes Gefahrenpotenzial bergen, wird das geltende Tempolimit dort in der Regel reduziert: Verkehrsteilnehmer und auch Bauarbeiter sollen geschützt werden, indem Kraftfahrzeuge in der Baustelle nicht zu schnell fahren. Aus diesem Grund wird im Bereich einer Baustelle auch vermehrt geblitzt.
In diesem Ratgeber informieren wir Sie darüber, warum es auf Baustellen ein Tempolimit gibt. Außerdem finden Sie hier eine Auflistung möglicher Bußgelder, mit denen eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Baustelle geahndet wird.
Inhaltsverzeichnis
Bußgeldtabelle: Geschwindigkeitsüberschreitung in der Baustelle
Geschwindigkeitsüberschreitung mit
Geschwindigkeitsüberschreitung in der Baustelle außerorts
Bußgeldrechner: Geschwindigkeitsüberschreitung
In der Baustelle geblitzt: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Für Baustellen gibt es keine einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung. Weil Bauarbeiter oft in unmittelbarer Nähe der Fahrbahn arbeiten, werden an Baustellen häufig Tempolimits durch ein zusätzliches Geschwindigkeitsschild festgesetzt. Wie hoch oder niedrig diese ausfallen, ist je nach Baustelle unterschiedlich.
Wenn Sie zu schnell in einer Baustelle gefahren sind und geblitzt wurden, haben Sie eine normale Geschwindigkeitsüberschreitung begangen, die keine besonderen Sanktionen nach sich zieht. Es drohen die üblichen Bußgelder, Punkte in Flensburg und gegebenenfalls ein Fahrverbot.
Hier kommt es darauf an, wo Sie in einer Baustelle geblitzt worden sind – innerorts oder außerorts. Eine Auflistung der möglichen Bußgelder für eine Geschwindigkeitsübertretung in der Baustelle finden Sie hier.
Das Video erklärt, welche Bußgelder anfallen können, wenn Sie in der Baustelle geblitzt wurden
Der Baustellenbereich auf der Straße: Hier ist besondere Vorsicht geboten
Es gibt in Deutschland keine gesonderte Bestimmung im Verkehrsrecht, die das Befahren von Baustellen reguliert. Eine Baustellenzone unterliegt den allgemeinen Regelungen der Straßenverkehrsordnung (StVO). Dennoch stellt sie für den Verkehr immer eine Situation mit erhöhten Gefahrenpotenzial dar: Häufig wird die Fahrbahnführung durch die Bauarbeiten verengt und der Sicherheitsabstand zu den Arbeitern ist deutlich verringert.
Deshalb wird die Höchstgeschwindigkeit im Baustellenbereich in der Regel mithilfe eines entsprechenden Verkehrsschildes heruntergesetzt. Wie hoch oder niedrig die jeweilige Geschwindigkeitsbegrenzung ausfällt, ist von Baustelle zu Baustelle unterschiedlich. Damit sich Fahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, wird im Bereich einer Baustelle regelmäßig geblitzt. Vor allem auf der Autobahn wird in einer Baustelle verstärkt geblitzt.
Wenn kein Geschwindigkeitsschild vorhanden ist, gilt das übliche Tempolimit. Dennoch sollten Sie Ihre Fahrtgeschwindigkeit abdrosseln und vor allem immer bremsbereit sein. Denn auf Baustellen besteht immer die Gefahr, dass der Verkehr wegen der verengten Fahrbahn plötzlich ins Stocken gerät. Außerdem könnten Arbeiter überraschend auf die Straße treten oder Arbeitsgeräte auf die Fahrbahn fallen oder rollen.
Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Baustelle: Welche Bußgelder fallen an?
Es gibt keinen gesonderten Bußgeldkatalog für eine Geschwindigkeitsübertretung auf der Baustelle, sie wird wie ein normaler Verstoß gegen das Tempolimit geahndet. Deshalb ist auch hier die Frage wichtig: Wie viel zu schnell sind die in der Baustelle gefahren? Zusätzlich dazu unterscheidet der Gesetzgeber auch hier, ob Sie eine Geschwindigkeitsüberschreitung in einer Baustelle außerorts oder innerorts verübt haben.
Darüber hinaus gilt für Geschwindigkeitsverstöße im Baustellenbereich ebenfalls, dass die Sanktionen für Wiederholungsstäter höher ausfallen können. Zum Beispiel wird im Wiederholungsfall bereits ab 26 km/h zu viel ein Fahrverbot von mindestens einem Monat ausgesprochen. Als Wiederholungstäter gilt, wer innerhalb eines Jahres zweimal mindestens 26 km/h zu schnell gefahren und dabei geblitzt worden ist.
Beachten Sie auch, dass innerhalb einer Baustelle das Rechtsfahrgebot gilt. Verstoßen Sie hiergegen, ist ein Bußgeld von mindestens 30 € innerorts sowie mindestens 100 € außerorts vorgesehen.
Sie wurden innerorts in der Baustelle geblitzt
Wenn Sie innerorts zu schnell in einer Baustelle waren und geblitzt worden sind, müssen Sie je nachdem, wie viele km/h sie zu schnell gefahren sind, mit
- einem Bußgeld zwischen 30 Euro und 800 Euro,
- einem oder zwei Punkten in Flensburg und eventuell
- einem Fahrverbot von einem bis drei Monaten
rechnen.
Wurden Sie beispielsweise in einer Baustelle geblitzt, weil Sie 20 km/ zu viel hatten, fällt ein Bußgeld in Höhe von 70 Euro an, dass Sie zahlen müssen.
Sie wurden außerorts in der Baustelle geblitzt
Sind Sie in einer Baustelle geblitzt worden, die sich außerorts, beispielsweise auf der Autobahn, befindet, müssen Sie je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung mit
- einem Bußgeld zwischen 20 Euro und 700 Euro,
- einem bis zwei Punkten in Flensburg und eventuell
- mit einem Fahrverbot von bis zu drei Monaten
rechnen.
Eine vollständige Auflistung der möglichen Bußgelder finden Sie in den obigen Tabellen.
In der Baustelle geblitzt: Wird Toleranz abgezogen?
Wenn Sie zu schnell in der Baustelle waren und geblitzt wurden, gibt es auch hier einen Toleranzabzug. Dabei gelten dieselben Bestimmungen wie bei gewöhnlichen Geschwindigkeitsverstößen: Bei einer Geschwindigkeit von unter 100 km/h liegt die Toleranz bei 3 km/h. Bei einem höheren Tempo werden 3 Prozent vom Messergebnis abgezogen.
Weiterführende Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber „Toleranz beim Blitzer: Was wird abgezogen?„
Während der Probezeit in der Baustelle geblitzt: Ist die Strafe höher?
Wer während der Probezeit in der Baustelle zu schnell gefahren ist, erhält grundsätzlich dieselben Sanktionen wie erfahrene Autofahrer. Allerdings kann die Geschwindigkeitsüberschreitung als A-Verstoß gewertet werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Überschreitung des Tempolimits bei
- mindestens 21 km/h (PKW oder Motorrad) oder
- mindestens 16 km/h (PKW mit Anhänger oder LKW)
liegt. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie innerorts oder außerorts in der Baustelle zu schnell waren.
Beim ersten A-Verstoß wird Ihre Probezeit um zwei Jahre verlängert. Zudem müssen Sie an einem Aufbauseminar teilnehmen. Wenn Sie einen zweiten A-Verstoß begehen, erhalten Sie eine Verwarnung sowie die Empfehlung an einer verkehrspsychologischen Beratung teilzunehmen. Nach dem dritten A-Verstoß wird Ihnen die Fahrerlaubnis entzogen.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema bietet Ihnen unser Artikel „Geblitzt in der Probezeit„.