Ampeln tragen einen großen Teil zur Verkehrssicherheit bei, indem sie anzeigen, wer wann fahren darf und wer warten muss. Ohne die Lichtzeichenanlagen würde vor allem an stark befahrenen Kreuzungen schnell Chaos entstehen und Vorfahrtsverstöße wären an der Tagesordnung. Was die Farben Rot oder Grün bedeuten, sollte jedem Kraftfahrer klar sein. Unsicherheiten entstehen eher dann, wenn die Ampel gelb aufleuchtet.
In dieser Situation gibt es wohl zwei Arten von Autofahrern: Die einen halten brav an und warten auf Grün, die anderen wiederum geben dann erst richtig Gas und setzen alles daran, die Kreuzung noch zu überqueren, bevor die Lichtzeichenanlage auf Rot springt. Aber ist es überhaupt erlaubt, eine gelbe Ampel zu überfahren? Gibt es möglicherweise sogar Ampelblitzer, die bei Gelb auslösen? Informationen dazu gibt’s im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Gelbe Ampel überfahren: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Eigentlich müssen Kraftfahrer anhalten und dürfen die Kreuzung nicht mehr überqueren, sobald eine Ampel Orange bzw. Gelb zeigt. Wenn sie allerdings nur durch eine Vollbremsung noch rechtzeitig zum Stehen kommen würden, ist es ausnahmsweise erlaubt, eine gelbe Ampel zu überfahren. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Wenn Sie eine gelbe Ampel verkehrswidrig überfahren, droht kein Bußgeld, sondern lediglich ein Verwarnungsgeld von 10 Euro. Da es jedoch Ausnahmefälle gibt, in denen das Ganze erlaubt ist, kann es schnell zu Streitigkeiten kommen, wenn Sie bei Orange bzw. Gelb geblitzt wurden. Daher werden „Gelblichtverstöße“ eher vor Ort geahndet, wenn sie von der Polizei beobachtet wurden.
Bei einer Ampel ist die Gelbphase in der Regel abhängig von der an ihrem Standpunkt geltenden Höchstgeschwindigkeit. Detaillierte Infos dazu finden Sie hier.
Video zur Gelben Ampel
Wann dürfen Sie eine gelbe Ampel überfahren und wann nicht?
Welches Verhalten an einer gelben Ampel vorgeschrieben ist, regelt § 37 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO):
Gelb ordnet an: „Vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten“.
Es ist demzufolge generell nicht zulässig, eine gelbe Ampel zu überfahren. Stattdessen wird von Kraftfahrern erwartet, dass sie ihr Fahrzeug zum Stehen bringen und abwarten. Wie so oft im Verkehrsrecht gibt es allerdings auch in einer solchen Situation eine Ausnahme: In der Regel müssen Sie als Autofahrer nur dann bei Gelb anhalten, wenn dies ohne Gefahr möglich ist.
Müssten Sie eine plötzliche Vollbremsung vornehmen, um rechtzeitig anzuhalten, und würden dadurch schlimmstenfalls einen Auffahrunfall riskieren, droht Ihnen kein Bußgeld, wenn die gelbe Ampel überfahren wird. Die Weiterfahrt ist Ihnen also dann trotz Gelblicht gestattet. Haben Sie eine Ampel bei Gelb unerlaubt überfahren und wurden geblitzt, kommt normalerweise ein Verwarnungsgeld von 10 Euro auf Sie zu.
In diesem Fall muss es Ihnen jedoch möglich gewesen sein, gefahrlos anzuhalten. Zwar existieren durchaus Ampelblitzer, die bereits bei Gelb auslösen und nicht erst bei einem Rotlichtverstoß, allerdings ist es schwer zu beweisen, ob eine gefahrlose Bremsung hätte stattfinden können oder nicht. Daher werden Sie beim Fahren über eine gelbe Ampel eher selten geblitzt, sondern vielmehr von einem Polizisten aus dem Verkehr gezogen, sofern dieser den Vorfall beobachtet hat.
Wie lange steht eine Ampel eigentlich auf Gelb?
Normalerweise ist die Gelbphase einer Ampel abhängig davon, welches Tempolimit an ihrem Standort Anwendung findet:
- 50 km/h: Gelbphase von drei Sekunden
- 60 km/h: Gelbphase von vier Sekunden
- 70 km/h: Gelbphase von fünf Sekunden
An diesen Angaben können Sie sich als Kraftfahrer orientieren, um zu vermeiden, eine gelbe Ampel zu überfahren oder schlimmstenfalls sogar bei Rot über die Kreuzung zu rauschen.