FAQ: Lidar
Beim Lidar-System handelt es sich um eine Technologie zur Verkehrsüberwachung. Mittels Lasern werden Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße ermittelt. Bei dieser Art von Blitzer wird ein Bild der Umgebung erstellt und anhand dessen die Messungen durchgeführt.
Bei der Lidar-Technik tasten Laserstrahlen den Messbereich ab und werden von Sensoren reflektiert. Hierbei ist Lidar dem Radar sehr ähnlich. Weitere Informationen zur Funktionsweise erfahren Sie hier.
Auch bei Blitzern, die mit dem Lidar-System arbeiten, können bei unsachgemäßer Handhabung Messfehler auftreten. Welche das sein können, haben wir hier zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Lidar: Eine Definition
Lidar, auch als LIDAR oder LiDAR bezeichnet, ist eine Abkürzung für eine bestimmte Technologie, die unter anderem bei der Verkehrsüberwachung zum Einsatz kommt. Lidar bedeutet auf Englisch “light detection and ranging” oder “light imaging, detection and ranging”. Übersetzt heißt es so viel wie “Lichtabbildung, Lichterkennung und Lichtentfernungsmessung”.
Lidar arbeitet mit Lasertechnik und kann neben der Geschwindigkeits- und Abstandsmessung zur Anwendung kommen. Aber auch zur Überwachung der Maut oder als Rotlichtblitzer werden Geräte mit Lidar in Deutschland eingesetzt. Aber die Technologie kann in weitaus mehr Bereichen als nur der Verkehrsüberwachung eingesetzt werden. Doch was kann man mit Lidar noch machen?
Über Lidar ist zum Beispiel auch eine Fernmessung in der Geographie und Geologie oder in der Windforschung möglich. Darüber hinaus werden zunehmend Fahrzeuge mit Assistenzsystem ausgestattet, die auf Basis von Lidar Hindernisse erkennen und notwendige Maßnahmen wie eine Notbremsung einleiten.
Zusammengefasst kann die Lidar-Technologie in folgenden Gebieten zum Einsatz kommen:
- Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen
- Entfernungsmessungen
- Messung von Landschaften und Luftmassen
- System zum Erkennen von Hindernissen (z. B. Notbremsassistent)
- Bereichserfassung und Hinderniserkennung beim autonomen Fahren
- in Flugzeugen zum Erfassen von Turbulenzen
- im Handwerk als Lasermesser
Lidar-Geschwindigkeitsmessung: Wie funktioniert sie?
Die Funktionsweise von Lidar ist der von Radar recht ähnlich. Beim Lidar-Prinzip werden lichtbasierte Laserstrahlen eingesetzt. Durchfährt ein Fahrzeug diesen Bereich, treffen die Strahlen auf dieses und werden zurückgeworfen. Sensoren erfassen diese und erstellen anhand der Position und zeitlichen Abfolge ein Bild der Umgebung. Durch die per Lidar gesammelten Daten sind dann Messungen von Geschwindigkeiten und Abständen möglich.
Innerhalb dieser Darstellung ist es dann möglich, die in einer bestimmten Zeit zurückgelegte Strecke zu messen und anhand der dafür benötigten Zeit die Geschwindigkeit zu ermitteln. Deutet die Weg-Zeit-Berechnung auf einen Verstoß hin, wird bei Lidar die Kamera ausgelöst und ein Blitzerfoto erstellt. Die von einem Blitzer mit Lidar erfassten Daten werden in Deutschland an die zuständige Behörde gesandt, die bei einer vorliegenden Ordnungswidrigkeit ein Bußgeldverfahren einleitet.
Sowohl mobile als auch stationäre Blitzer können mit der Lidar-Technik ausgestattet sein. Eines der bekanntesten Modelle ist der Poliscan Speed. Aber auch der Blitzer TraffiStar S350 funktioniert mit Lidar. Die Reichweite der Geräte kann je nach Modell unterschiedlich ausfallen. Bei Blitzersäulen kann sie zwischen 10 und 75 m betragen und bei Messungen bis zu vier Fahrstreifen abdecken.
Ein Nachteil der lichtbasierten Lidar-Technologie kann sein, dass bei Nebel, Schnee und Regen unter Umständen die Messreichweite der Sensoren eingeschränkt ist. Allerdings sind die neuesten Generationen der Messgeräte weniger anfällig und liefern auch unter diesen Witterungsbedingungen beweissichere Ergebnisse.
Messfehler bei Lidar-Laser-Sensoren
Wie bei allen Blitzer gilt auch bei denen, die mit Lidar arbeiten, dass die Bedienung, bzw. der Aufbau nur gemäß der Gebrauchsanweisung der Hersteller erfolgen darf. Die Geräte müssen zudem geeicht sein und dürfen nur von geschultem Personal verwendet werden. Ist der Aufbau oder die Bedienung fehlerhaft, kann das zu Messfehlern führen. In einem Ordnungswidrigkeitenverfahren bedeutet dies oft, dass die Beweise durch die Messungen unzulässig und ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid begründet sind.
Wichtig ist bei Blitzern, die per Lidar funktionieren, dass die Messwertbildung nachvollziehbar ist. Ist die Messung nicht standardisiert, kann es sein, dass ein Geschwindigkeits- oder Abstandsverstoß nicht beweisbar ist. Die Messwerte können nicht als fehlerfrei bewertet werden, wenn deren Grundlage nicht eindeutig ist.
Auch eine falsche Zuordnung der Messergebnisse kann ein Grund sein, weshalb ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid gerechtfertigt ist. Denn das Blitzerfoto wird bei Lidar nicht gleichzeitig mit der Messung angefertigt, sondern etwas später. Daher ist es hier wichtig, dass die Messung auch dem richtigen Foto zugeordnet wird.
Im Zweifel sollten sich Betroffene an einen Anwalt für Verkehrsrecht wenden und den Bußgeldbescheid überprüfen lassen. Der Anwalt kann auch per Akteneinsicht die Messprotokolle prüfen und entscheiden, ob ein Einspruch sinnvoll ist oder nicht.
Video: Wo dürfen Blitzer aufgestellt werden?
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