Der Beruf des Verkehrspsychologen hat eine lange Tradition, die ihren Ursprung in Deutschland hat. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts beschränkte sich diese Arbeit zwar erst einmal auf Lokomotivführer und Fahrer von Straßenbahnen, mit der Zeit kamen jedoch auch andere Kraftfahrer hinzu.
Heutzutage sind Verkehrspsychologen vor allem Verkehrssündern ein Begriff, die aufgrund ihres Fehlverhaltens im Straßenverkehr eine verkehrspsychologische Beratung bzw. eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wahrnehmen müssen. Oft handelt es sich dabei um Verstöße, die mit Drogen oder Alkohol am Steuer im Zusammenhang stehen.
Bei einer verkehrspsychologischen Beratung sorgt ein Verkehrspsychologe beispielsweise als Berater dafür, dass junge Autofahrer sich mit ihrem falschen Verhalten im Straßenverkehr auseinander setzen. In mehreren Sitzungen sollen gemeinsam Gründe dafür erarbeitet werden, die im besten Fall zu einer Besserung sowie einer sichereren Fahrweise führen können.
Doch wie sieht das Berufsbild der Verkehrspsychologen genau aus? Welche Ausbildung muss ein Verkehrspsychologe absolvieren? In welchem Rahmen bewegt sich sein Gehalt? In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen empfehlenswerte Verkehrspsychologen in ganz Deutschland vor und informieren Sie gleichzeitig über den Beruf des Verkehrspsychologen und seine verschiedenen Einsatzbereiche.
Inhaltsverzeichnis
Verkehrspsychologen: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Informationen über das Aufgabengebiet von einem Verkehrspsychologen finden Sie hier.
Welche Ausbildung angehende Verkehrspsychologen durchlaufen müssen, können Sie an dieser Stelle nachlesen.
In unserer Übersicht finden Sie mit Sicherheit einen Verkehrspsychologen, der zu Ihnen passt.
Finden Sie Ihren Verkehrspsychologen in Deutschland!
Die Auswahl der verschiedenen Verkehrspsychologen in Deutschland ist groß. Im Folgenden erhalten Sie eine Zusammenstellung einiger Verkehrspsychologen, die Sie unter anderem bei einer MPU oder einem Seminar zum Punkteabbau aufsuchen können:
- Augsburg
- Berlin
- Bremen
- Darmstadt
- Düsseldorf
- Freiburg
- Köln
- Mönchengladbach
- München
- Reutlingen
- Sinsheim
- Stuttgart
- Überlingen
- Weilheim/Teck
- Bad Buchau
Welche Aufgaben hat ein Verkehrspsychologe?
Bei der Verkehrspsychologie handelt es sich um ein spezielles Gebiet der angewandten Psychologie. Es geht darum, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung auch in der Praxis anzuwenden.
In Bezug auf den Straßenverkehr gewann der Beruf des Verkehrspsychologen erst im Jahr 1999 an Bedeutung. In diesem Jahr wurde das Straßenverkehrsgesetz (StVG) nämlich in diese Richtung erweitert, indem die verkehrspsychologische Beratung für Fahranfänger in der Probezeit darin aufgenommen wurde.
In § 2a StVG heißt es dazu seitdem:
In der verkehrspsychologischen Beratung soll der Inhaber einer Fahrerlaubnis auf Probe veranlasst werden, Mängel in seiner Einstellung zum Straßenverkehr und im verkehrssicheren Verhalten zu erkennen und die Bereitschaft zu entwickeln, diese Mängel abzubauen. […] Die Beratung darf nur von einer Person durchgeführt werden, die hierfür amtlich anerkannt ist.“
Der Aufgabenbereich eines Verkehrspsychologen ist damit jedoch noch lange nicht erschöpft. Vielmehr erstreckt er sich außerdem auf folgende Gebiete:
- Begutachtung der Fahreignung
- Verkehrstherapie
- Rehabilitation verkehrsauffälliger Kraftfahrer
- Ausbildung und Beratung
- Wege- und Fahrzeuggestaltung
Bei der Fahreignungsbegutachtung führt ein Verkehrspsychologe beispielsweise eine MPU durch, um die geistige sowie körperliche Eignung von Kraftfahrern zu überprüfen. Diese sind im Vorfeld in Konflikt mit dem Gesetz geraten, indem sie sich z. B. zu viele Punkte in Flensburg, Alkohol- oder Drogenverstöße geleistet haben und daher mit der Entziehung der Fahrerlaubnis konfrontiert wurden.
Ein Fahrzeugführer muss jedoch nicht in jedem Fall etwas verbrochen haben, um eine MPU auferlegt zu bekommen. Genauso können körperliche Beeinträchtigungen oder geistige Einschränkungen der Grund dafür sein, dass die Eignung zur Führung von Kraftfahrzeugen im Verkehr infrage gestellt wird.
Die Erforschung von Unfallursachen, Fragen zur Straßenplanung und Beschilderung sowie die Entwicklung von Testverfahren gehören ebenfalls zu den Aufgaben, die ein Verkehrspsychologe zu erfüllen hat. Das Arbeitsfeld ist demnach breit gefächert und in der Regel nur mit einer entsprechenden Ausbildung und Vorbereitung zu meistern.
Verkehrspsychologie: Welche Ausbildung wird erwartet?
Es wird nicht erwartet, dass ein Verkehrspsychologe einen besonderen Test absolviert, der es ihm erlaubt, seiner Arbeit nachzugehen. Die wohl wichtigste Voraussetzung, um als Verkehrspsychologe zu arbeiten, ist vielmehr ein Hochschulabschluss in Psychologie. Dieser nimmt normalerweise neun Semester sowie ein Praktikum von 24 Wochen in Anspruch. Ein Studiengang ausschließlich für Verkehrspsychologie existiert jedoch in der Regel nicht. Aus diesem Grund ist nach dem Psychologiestudium noch lange nicht Schluss.
Es gibt die Möglichkeit, diverse Weiter- und Fortbildungen zu besuchen, um sich so als Verkehrspsychologe zu qualifizieren. Es ist jedoch ebenso möglich, als Diplom-Psychologe oder Master in Psychologie aufgrund langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Verkehrspsychologie den Titel des Verkehrspsychologen zu erlangen.
Um als Verkehrspsychologe bei einer der allgemein bekannten Begutachtungsstellen wie der Dekra oder dem TÜV zu arbeiten, müssen einige Anforderungen erfüllt sein. Haben Psychologen in diesem Bereich gearbeitet, dürfen Sie sich demnach auch als Verkehrspsychologen bezeichnen.
Auch wer sich nach dem Studium mit verkehrspsychologischen Projekten, der Lehre oder der Forschung auf diesem Gebiet befasst hat, kann als Verkehrspsychologe tätig sein. Wenn sich Psychologen über Jahre freiberuflich mit dem Schwerpunkt Verkehr beschäftigen – vorzugsweise auffällig gewordenen Kraftfahrern – ist es Ihnen in der Regel ebenfalls erlaubt, den Titel des Verkehrspsychologen zu tragen.
Jemand, der direkt nach dem Psychologiestudium eine verkehrspsychologische Praxis gründet und sich dann als Verkehrspsychologe bezeichnet oder jemand, der sich durch seine Tätigkeit als Berater für Krankenkassen in seltenen Fällen mit Patienten beschäftigt hat, die sich einige Geschwindigkeitsüberschreitungen geleistet haben, wird eher nicht als Verkehrspsychologe angesehen.
Was verdient ein Verkehrspsychologe?
Wer als Verkehrspsychologe oder Verkehrspsychologin tätig sein möchte, sollte sich im Klaren sein, dass während des Psychologiestudiums keine Ausbildungsvergütung oder ein Gehalt gezahlt wird.
Nachdem das Studium abgeschlossen und ein geeigneter Arbeitsplatz als Verkehrspsychologe gefunden wurde, kann die Höhe des Gehaltes ebenfalls nicht genau beziffert werden.
Oft werden Verkehrspsychologen jedoch nach einem Tarifvertrag entlohnt, was viele als gewisse Sicherheit ansehen. Die Kosten, die ein Verkehrspsychologe einstreicht, wenn er eine eigene Praxis unterhält, sind in der Regel höher, als die eines Angestellten. Als Verkehrspsychologe können die Kosten jedoch auch davon abhängen, wo er genau angestellt ist. Durchschnittlich kommen Verkehrspsychologen auf ein Bruttojahresgehalt von 36.600 Euro.